Das macht jetzt Dreieurofünfzig bitte! Ja. Wir machen’s jeden Tag – Kaufen. Manche beim Discounter, manche im Bio-Supermarkt vor Ort, andere online bei Otto oder Amazon. Das Ergebnis ist immer das gleiche: Wir bezahlen einen konkreten Betrag für eine Rechnung – zumindest sollten wir das. Und jetzt wo alle über Digitalisierung sprechen, gibt es bei Aldi bestimmt auch bald individuell zugeschnittene Software als Download. OK! Alle die nicht daran glauben sollten jetzt weiterlesen.
Wenn Software individuell programmiert wird, ist es leider nicht wie bei fertigen Produkten. Man kann nicht wirklich genau vorhersagen, was die Lösung kosten wird, so nach dem Motto ein Formular kostet tausend Euro, die SEPA-Überweisungs-Funktion kostet 1.200 Euro und die Anbindung der Maschinensteuerung macht dann 2.000 Euro. Es ist viel mehr wie beim Kauf von Aktien. Man weiß nie genau was die Zukunft bringt und wie viel Rendite man am Ende bekommt. Deshalb bleibt immer ein Restrisiko. Allerdings gibt es einige Faktoren und Regeln, die den Preis beeinflussen und einen Investitions-Erfolg wahrscheinlicher machen.
Bei einem individuellen Softwareentwicklungsprojekt ist es genauso. Aber das Gute daran: Sie können selbst Einfluss auf den Preis nehmen – na gut, ein kleines Wörtchen hat Ihr IT-Dienstleister auch noch mitzureden. Bevor Sie sich also Hals über Kopf ins digitale Gemetzel stürzen, sollten Sie für sich folgende Fragen beantworten:
Egal wie Sie diese Fragen beantworten: Individuelle Softwareentwicklung ist möglich und muss nicht utopische Summen kosten. Allerdings kann das Vorgehensmodell darüber entscheiden, ob Sie mit Tränen in den Augen vor Freude über Ihre neue Software auf den Bildschirm schauen oder wegen des finanziellen Desasters, dass sich auf Ihrem Geschäftskonto abspielt.
Wenn Sie die funktionalen und technischen Anforderungen Ihrer neuen Softwarelösung konkret definieren können, haben Sie es geschafft. Sie verkünden stolz, dass alle Anforderungen definiert sind und Ihre Softwareentwickler warten sehnsüchtig mit großen Augen auf Ihre To-do-Listen, die Sie einfach abarbeiten können. Gesagt, getan: Hier ist das Lastenheft! Hier sind die Tickets! Wann seid Ihr fertig? In der Regel dauert es nicht lange bis die ersten schmerzverzerrten Gesichter auftauchen und Fragen stellen. Was bedeutet nutzerfreundlich? Was meinen Sie mit Stammdaten. Sind alle KundInnen gleich oder gibt es z.B. Besonderheiten bei Abrechnungsmodalitäten für Ihre Dienstleistungen.
Wie ich bereits sagte: Mit genau meine ich so richtig pedantisch genau. Was dann gar nicht funktioniert sind Anforderungen wie:
Viel besser wären klar messbare Anforderungen. Erforderliche Eingaben und Ausgaben der Programme sollten möglichst klar sein:
Jetzt tief durchatmen. Denn eine derart klare Spezifikation erfordert jede Menge Planungsarbeit und kostet richtig Geld – bei einem Monat Planungsstress liegen Sie schnell bei 6.000 bis 10.000 Euro. Doch die Mühe lohnt sich! Denn so können Ihre Softwareentwickler klar abschätzen, wie viel Zeit sie brauchen und eventuell unnötige Features und Geldfresser werden früh erkannt. Wollen Sie sich von einem externen Dienstleister bei der individuellen Softwareentwicklung unterstützen lassen, ist das Risiko den Aufwand zu über- oder zu unterschätzen zudem wesentlich geringer – glauben Sie bloß nicht eine Webagentur wird Ihnen verraten, wenn Ihre Softwareentwickler früher fertig sind und Sie Geld zurückbekommen. Es sei denn Sie gehen zu uns.
Einige Softwareentwicklungs-Projektarten sind für eine feingranulare Anforderungsspezifikation besonders prädestiniert:
Der Knackpunkt liegt also in der Planbarkeit der Anforderungen. Bei den aufgeführten Projektbeispielen ist die Planbarkeit hoch und die Anforderungen meistens sehr genau, oftmals auch ohne viel Fantasie in die Erstellung von Tickets, Use Cases oder BPMN-Modelle im Voraus zu verschwenden. Das ist das Risiko einer Fehlplanung geringer. Das wirkt anschließend auch positiv auf Programmierung, Deployment usw. aus, die im reinen Wasserfallmodell fein säuberlich hintereinanderweg abgearbeitet werden. Deshalb winkt hier auch ein Festpreis als Belohnung der harten Arbeit im Vorfeld. Können oder wollen Sie diesen Aufwand nicht betreiben: Hände weg!
Fassen wir also zusammen: Mit einer detaillierten Spezifikation und klar messbaren und überprüfbaren Anforderungen, kriegen Sie Ihr individuelles Softwareentwicklungs-Projekt auch zum Festpreis. Was? Bis jeder digitale Winkel Ihrer Lösung beschrieben wurde, ist in Berlin Weihnachten? Kein Problem: Auch Planungs-Muffel kommen im wahrsten Sinne auf Ihre Kosten. Hier eigenen sich agile Preismodelle besser.
Sie wollen sich nicht auf eine Odyssee aus Lasten- und Pflichtenhefte begeben. Sie haben keinen Bock auf den Kampf um Formulierungen, Paragraphen und Gantt-Diagrammen, die sich einmal quer über den halben Globus von Berlin bis nach Tokio erstrecken? Denn Sie wissen: Den Mist liest doch eh keiner! Und dafür soll ich auch noch Geld ausgeben! Dann ist es an der Zeit es mal mit agiler Softwareentwicklung zu versuchen. Das spart unnötige Kosten für Word-Dokumente, die bestenfalls als prosaisch aufgehübschte Lippenbekenntnisse dienen.
Folgende Faktoren sprechen für ein agiles Projektmanagement:
Was hat das alles mit Kosten zu tun? Sehen Sie einfach jeden Euro, den Sie in ihre individuelle Softwareentwicklung reinstecken als Investition. Das sollte insbesondere für Dokumentations- und Spezifikationstätigkeiten berücksichtigt werden. Denn diese bringen nur etwas, wenn die anschließende Implementierungs- und Programmierungs-Tätigkeit erleichtert wird. Schreibt man einfach nur Dinge auf, die zwar gut klingen, mit denen aber kein Softwareentwickler was anfangen kann, war das Ganze für die Katz und es gilt: Wer teuer kauft, kauft zweimal. Ja genau! Denn in der Praxis zeigt sich, dass selbst Berater-Blabla, getarnt als Pflichtenheft, schon ein Schweinegeld kostet und am Ende nachgeplant werden muss oder im schlimmsten Fall halbfertige Software in die Tonne landet, weil man glaubte man hatte einen Plan. Ja vielleicht. Aber der Plan war Mist!
Die agilen Methoden der Softwareentwicklung helfen Ihnen an dieser Stelle diese unnötigen Kosten zu sparen:
Kurz: Man stürzt sich beim agilen Projekt-Management in der individuellen Softwareentwicklung nicht wie die kopflosen Hühner in den Programmier-Dschungel. Vielmehr werden die Phasen der Spezifikation, der Implementierung, des Deployments und der Dokumentation in verdauliche Häppchen gesplittet und im Wechsel abgearbeitet. Die Qualität der einzelnen Phasen bleibt dadurch kontinuierlich hoch. Das ist wie beim Bergsteigen. Ein regelmäßiger Wechsel aus Bergsteigen, Pausen, eine kurze Rast um sich neu zu orientieren und ab und zu ein kühles Bier sorgen für mehr Freude. Oder würden Sie im Tal Ihre komplette Tour planen und dann ohne nach links und rechts zu schauen bis zur Zugspitze wandern? Man wäre vielleicht ein Held, aber Einer mit kaputten Beinen, knurrenden Magen und Vollbart – ja gut den Vollbart haben manche Softwareentwickler auch so.