Pia: „Hey Tom, weißt du, ob wir unseren Stromverbrauch in diesem Jahr schon reduziert haben?“
Tom: „Äh, nee. Wollten wir in diesem Jahr schon mit dem Stromsparen anfangen?“
Genau das kann passieren, wenn ein Ziel nicht SMART formuliert ist. Warum ein Ziel oder eine Aufgabe nach dieser Methode formuliert sein sollte, lässt sich am besten erklären, wenn wir die Buchstaben einzeln betrachten.
Die smarten Kriterien lauten:
Das Ganze geht aber auch in Englisch. Denn die SMART-Methode verdanken wir dem US-amerikanischen Ökonom Peter Drucker. Deshalb lauten die Kriterien original nämlich so:
Obwohl man sich nun schon gut vorstellen kann, wie ein Ziel SMART formuliert werden kann, gehen wir auf jeden Begriff noch etwas näher ein.
Meistens kommt an dieser Stelle ein Beispiel wie: „Wir wollen eine Umsatzsteigerung in Höhe von 10% im Vergleich zum Vorjahr erreichen.“ Das Beispiel ist spezifisch, also präzise, aber auch langweilig. Ein Beispiel aus dem Leben, gerne auch als Vorsatz fürs neue Jahr verwendet, könnte lauten: „Ich möchte mehr Sport machen.“ Na, fällt Ihnen etwas auf? Genau! Das ist nicht SMART, also nicht spezifisch formuliert. Konkret müsste es so lauten: „Ich möchte ab Januar zweimal pro Woche Laufen gehen.“
Bezogen auf das Strom-Beispiel am Anfang könnte ein SMART formuliertes Ziel folgendermaßen lauten: „Wir wollen unseren Stromverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 30 % reduzieren.“
Ist das Sport-Ziel jetzt schon SMART? Zumindest ist es messbar. Wenn man keine Lauf-APP verwendet, könnte man die Lauf-Einheiten alternativ im Kalender erfassen und zu jedem beliebigen Zeitpunkt kontrollieren bzw. die Zielerreichung messen. Also wir reden hier über einen ganz einfachen Soll-Ist-Vergleich.
Für das Lauf-Beispiel könnte sogar noch eine Zeit, wie z.B. mindestens 45 Minuten laufen, angegeben werden. Ansonsten lohnt sich ja auch das Umziehen gar nicht.
Ist das Ziel motivierend? Definitiv! Wer regelmäßig zweimal die Woche für mindestens 45 Minuten laufen geht, investiert nicht nur in seine Gesundheit, sondern tut auch noch etwas für die Figur, baut Stress ab und sorgt für gute Laune (Stichwort: Serotonin). Wenn das nicht SMART ist, was dann?
Auch das Ziel Stromsparen ist absolut motivierend. Denn ein geringerer Stromverbrauch spart Kosten und verkleinert den ökologischen Fußabdruck, was sich positiv auf unser Klima auswirkt.
Ist es möglich, dieses Ziel zu erreichen? Diese Fragestellung ist auf jeden Fall wichtig, da ein utopisches Ziel, das nicht erreicht werden kann, meistens eine frustrierende Wirkung hat. In dem Lauf-Beispiel kann diese Frage leicht beantwortet werden. Wenn es zeitlich möglich ist, neben Beruf und Familie zweimal pro Woche Laufen zu gehen, ist das Ziel realistisch formuliert.
Den Stromverbrauch um 30 % zu reduzieren ist ebenfalls realistisch, wenn nicht schon alle möglichen Einsparpotenziale erschöpft sind.
Bei einem SMART formulierten Ziel muss es ein Zeitfenster geben, in dem das Ziel erreicht werden soll. Für das sportliche Beispiel ist es ganz klar das ganze Jahr. Ergänzend würden hierzu noch folgende Inhalte gut passen: „Ich möchte ab Januar regelmäßig (das ganze Jahr lang) zweimal pro Woche Laufen gehen und bis zu den Sommerferien 3 Kg Körpergewicht verlieren.“
Wenn der Stromverbrauch in diesem Jahr um 30 % im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden soll, ist das Ziel auch terminiert. Denn es soll am Ende des Jahres, also zum Stichtag 31.12., ein bestimmter Wert erreicht werden.
Dann läuft man im schlimmsten Fall orientierungslos durch die Welt und verschwendet seine Energie für blinden Aktionismus. Die SMART-Methode ist eine Strategie, mit der Ziele definiert, erreicht und bewertet werden können.
Pia: „Hey Tom, weißt du, ob wir unseren Stromverbrauch in diesem Jahr schon reduziert haben?“
Tom: „Ja. Bisher haben wir unser Ziel erfüllt. Wir haben eine monatliche Einsparung von durchschnittlich 30 %. Wenn das so bleibt, können wir noch eine Woche Winterurlaub dranhängen.“
SMART!