Die drei Ms des 3M-Modells stehen für folgende Begriffe:
Muda, Mura und Muri sind japanische Wörter. Das 3M-Modell hat seinen Ursprung nämlich in Japan. Es wurde von Taiichi Ōno, einem ehemaligen Produktionsleiter bei Toyota, entwickelt und ist ein Bestandteil des Toyota-Produktionssystems, welches wiederum ein Kernelement des Lean-Managements ist.
Im Wesentlichen geht es darum, Verschwendung zu vermeiden, Ressourcen zu sparen und die Produktivität sowie die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens zu erhöhen. Das 3M-Modell ist also ganz besonders interessant für alle Effektivität- und Effizienz-Freaks.
Muda, Mura und Muri werden bei Toyota nicht nur in der Produktion angewendet, sondern auch in der Verwaltung. Und in der heutigen Zeit – Stichwort Klimawandel und Ressourcen-Knappheit – kann dieses Modell natürlich auch im privaten Bereich seine Anwendung finden, wie z.B. die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
Fürs Erste bleiben wir aber im Bereich der Produktion bzw. im Wirtschaftsbereich und schauen uns die drei Begriffe mal etwas näher an.
Bei dem Begriff Muda geht es um die Minimierung aller nicht wertschöpfenden Tätigkeiten. Ziel ist dabei aber nicht die Rationalisierung, sondern der optimale Ressourceneinsatz. Häufig werden hier die sieben Arten der Verschwendung genannt:
Etwas lebhafter wird es, wenn man noch folgende Dinge mit ins Spiel bringt:
Bei Mura geht es darum, dass alle Teilprozesse möglichst im Flow ablaufen, damit nicht z.B. ein oder mehrere Mitarbeiter unnötig warten müssen, bis die Arbeit fortgesetzt werden kann. Maschinen und Menschen sollen also gleichermaßen ausgelastet und aufeinander abgestimmt sein.
Um Ausfälle von Maschinen, Fehler, Arbeitsunzufriedenheit und sogar körperliche oder psychische Erkrankungen zu vermeiden, spielt auch das Muri des 3M-Modells eine wichtige Rolle. Eine Überbeanspruchung von Menschen und Maschinen sollte deshalb unbedingt vermieden werden.
Genauso muss aber auch darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer Unterforderung kommt. Bei Maschinen wäre das schlicht ungenutztes Kapital. Beim Menschen kann eine Unterforderung sehr frustrierend wirken. Denn schließlich gibt es nicht nur den Burn-out, sondern auch den Bore-out.
Zum Glück erfolgt die Umsetzung des 3M-Modells heute an vielen Orten automatisiert. Ein Lagerwirtschaftssystem beispielsweise, informiert den Einkauf des Großhandels automatisch, höchstwahrscheinlich mit Hilfe eines SAP-ERP-Systems, wenn eine kritische Lagermenge erreicht worden ist. So ist dank der Technologie sichergestellt, dass z.B. immer genügend Zartbitterschokolade im Einzelhandel vorrätig ist. Wenn ein Artikel trotzdem mal längere Zeit nicht geliefert wird, hat entweder die Disposition gepennt oder die Lieferkette ist an anderer Stelle nicht im Fluss. Auf jeden Fall haben wir es dann mit einer Wartezeit, also Muda, zu tun.
Und alle Fans der Produktions-IT denken vermutlich schon seit den ersten Zeilen an nichts Anderes mehr als an die OEE-Kennzahl. Für einen möglichst einfachen Überblick von der Gesamtproduktivität ist die OEE-Kennzahl ein absolutes Must-have in der Industrie und ein automatisierter Bestandteil des 3M-Modells. Hier wird die Perfektion einer effektiven und effizienten Ressourceneinsatzplanung durch die industrielle Softwareentwicklung unterstützt.