Kühlanlage

Der Mann, der aus der Kälte kam

Wie kühlen wir unser Rechenzentrum?

Gleich hier zu Anfang muss man ehrlicherweise schon sagen: Es ist eigentlich gar nicht mehr so kalt, wie es früher einmal war. Aber beginnen wir von vorn!
Dies hier ist ein Artikel, der sich mit der Kälte in dieser Welt beschäftigt, mit der Kälte, die erforderlich ist, damit Server und Netzwerkkomponenten nicht überhitzen. Es geht hier also um Kühlanlagen.
Früher einmal musste Rechentechnik mit einem hohen Aufwand an Energie gekühlt werden. Doch auch heute ist der Glaube noch ziemlich weit verbreitet, dass das noch immer nötig sei. Vieles hat sich inzwischen jedoch verändert. So zum Beispiel die Vorgaben der Hardware-Hersteller, in welchem Temperaturbereich ihre Komponenten betrieben werde dürfen. Für die meisten ist eine

Betriebstemperatur von bis zu 24°C völlig ausreichend.

Keine 18°C, keine 16°C mehr! Das bedeutet eine unglaubliche Einsparung an Energie im Vergleich zu früheren Zeiten!

Früher hat man den gesamten Raum, in dem sich die Rechentechnik befand, heruntergekühlt. Das ist nach neueren Konzepten nicht mehr nötig: Unterteilt man das Rechenzentrum in Kaltgang und Warmgang, muss nur noch der Kaltgang gekühlt werden. Die warme Abluft wird aus dem Warmgang abgesaugt. Zwischen Kalt- und Warmgang befinden sich die Racks mit den Rechnerkomponenten, so dass die kalte Luft direkt durch die Geräte hindurch in den Warmgang geleitet wird. So das neuere Konzept, das bei uns bei der PI Informatik zur Anwendung kommt.

Klassische Kälteanlagen laufen im Umluftbetrieb. Das bedeutet, dass die warme Abluft von den Ventilatoren wieder angesaugt, gekühlt und zurück in den Raum abgegeben wird. Im Sommer wie im Winter. Was ist aber eigentlich mit der im Winter kalten Luft draußen? Viele meinen, dass die Außenluft erst aufwendig vorbehandelt (getrocknet) werden muss, bevor man sie zur Kühlung von Rechentechnik verwenden kann. Das ist aber nicht unbedingt richtig. Wenn wir von feuchter Luft sprechen, dann meinen wir immer die relative Luftfeuchte. Will heißen:

Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft.

Wenn wir uns mit diesem Wissen nun vorstellen, dass wir kalte, feuchte Luft von außen ansaugen, dann wird sie ja bei ihrem Eintreffen im Serverraum augenblicklich erwärmt. Nun, als warme Luft, könnte sie viel mehr Wasser tragen als sie mit sich führt. Die relative Luftfeuchte sinkt drastisch!
Probleme könnten sich nur in der Übergangszeit ergeben, wenn die Außentemperaturen denen in den Innenräumen ähneln. Wir müssen also nur dafür sorgen, dass bei solchen Temperaturverhältnissen früh genug wieder auf aktive Umluftkühlung zurückgeschaltet wird!

Welche Kühlanlage nutzen wir?

Genauso eine Kühlanlage mit der eben beschriebenen Funktionalität betreiben wir bei der PI Informatik zur Kühlung unserer Rechentechnik. Zur Trennung von Kalt- und Warmgang haben wir Wände aufstellen lassen. Die klassische Kälteanlage haben wir mit einer Lüftungsanlage kombiniert. So nutzen wir im Winter und in der Übergangszeit die Außenluft zur Kühlung und nur bei höheren Außentemperaturen die aktive Kühlung.
Im Winter unterstützen wir mit der warmen Abluft noch unsere Raumheizung.

Und nun zur Auflösung des im Titel dieses Artikels versteckten Rätsels:
Der Mann, der aus der Kälte kam, bin also manchmal ich, nachdem ich unsere Kühlanlage überprüft habe. Denn das ist eine meiner Aufgaben in unserem Unternehmen.

Bewahren Sie einen kühlen Kopf!

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